Crossfit in der Schwangerschaft
- Bianca S.
- 30. Jan. 2021
- 3 Min. Lesezeit

Kann ich einfach so weitermachen? Auf mein Gefühl vertrauen? Machen, was ich bisher immer gemacht habe?
All diese Fragen habe ich mir gestellt, als ich herausgefunden habe, dass ich schwanger bin – und bis dahin ca. 5x pro Woche 90 Minuten in der Box verbracht habe. Crossfit hatte ich zum damaligen Zeitpunkt seit 3 Jahren gemacht und war meiner Einschätzung nach gerade recht gut im Training, auch wenn ich nie an großen Wettkämpfen teilgenommen habe, habe ich Crossfit definitiv als Leistungssport betrieben.
Also was nun? Die Coaches in meiner damaligen Box kannten sich nicht wirklich aus, und da ich und mein Mann viel unterwegs waren, merkte ich, dass es in den meisten anderen Boxen auch so war. Sätze wie: „Schau mal ob das für dich geht“ oder „Du guckst dann einfach mal was du machen kannst und wenn du eine Alternative brauchst sagst du Bescheid“ habe ich sehr oft gehört. Ich habe dann selbst versucht, ein wenig zu recherchieren, aber nicht wirklich viel aussagekräftige Informationen erhalten, die sich auf Crossfit umlegen ließen.
Als ich dann nach der Schwangerschaft für die Rückbildung und den Wiedereinstieg in Training doch viel länger brauchte als ich zuvor gedacht hatte, habe ich zum ersten Mal begonnen daran zu zweifeln ob es richtig war, einfach zu tun, was sich gut anfühlt.
Also habe ich begonnen, alles an Informationen zu sammeln, was ich zu diesem Thema finden konnte: Studien zum Sport in der Schwangerschaft, YouTube Videos von Beckenboden-Physios und Coaches aus den USA. Ich habe so viele Details recherchiert wie es möglich war – und zu guter Letzt dann selbst die Ausbildung zum Pregnancy and Postpartum Athleticism Coach gemacht. Dieser Schritt war für mich nicht nur unglaublich wichtig, sondern auch sehr notwendig, denn im Laufe meiner Recherche habe ich gemerkt, dass es nicht nur mir so geht: Auch wenn Crossfit in Deutschland anfangs noch ein recht männerdominierter Sport war, hat sich doch in den letzten Jahren der Anteil der Frauen im Sport rasant erhöht – und viele davon werden irgendwann schwanger. Nun ist es hoffentlich auch mit an mir, die Botschaft unters (Crossfit-)Volk zu bringen, wie man sich als Sportlerin in oder nach der Schwangerschaft am besten verhalten soll.
Zugegeben: Ganz einheitlich lässt sich diese Frage leider nicht beantworten, denn jede Frau und damit auch jeder Körper ist anders, die eine kann vielleicht mehr Belastung abfedern als die andere. Aber ein paar Grundregeln lassen sich dennoch zusammenstellen. Diese betreffen vor allem drei Punkte:
Intensität: Sobald du dich beim Workout nicht mehr in ganzen Sätzen unterhalten kannst, ist die Belastung für dein Herz-Kreislaufsystem vermutlich zu hoch.
Belastung: Gewichte, die dich dazu zwingen, die Luft anzuhalten, um sie bewegen zu können, sind zu hoch für diese zwar kurze, aber körperlich sehr fordernde Lebensphase.
Bewegung: Sobald eine Sturzgefahr besteht (etwa bei Rope Climbs), der Beckenboden stark belastet wird (wie bei Double Unders) oder die geraden Bauchmuskeln isoliert trainiert werden (wie bei Sit Ups), sollten genau diese Übungen im Verlauf der Schwangerschaft durch andere ersetzt werden, die in diesem Moment für dich sinnvoller sind und die Belastung auf deinen Körper nicht noch zusätzlich erhöhen.
Die gute Nachricht ist: Sport in der Schwangerschaft ist absolut zu empfehlen und hat viele Vorteile für Mutter und Kind! Mama hat nach dem Workout meist mehr Energie und ihr Baby kommt laut Studien mit einem besseren Stoffwechsel und stabilerem Kreislauf auf die Welt. So lange es also keine medizinische Indikation dafür gibt, darfst du dich gerne weiter bewegen – und zwar am besten mit Sinn,Verstand und einem Trainer, der damit umzugehen weiß.
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